Die fünf Pferdetypen in der TCM

(Traditionelle Chinesische Medizin)

1. „Der Nieren-Typ“

Wandlungsphase: Wasser

Der Nieren-Typ oder Shen-Typ ist sensibel und ängstlich. Neues verunsichert ihn und wird häufig mit einer Fluchtreaktion oder starkem Schnauben kommentiert. Veränderungen im gewohnten Umfeld sind seine Herausforderung

Er folgt gerne einem Leitpferd und wird durch Erfolgserlebnisse sicherer.

Der Shen-Typ ist sehr lernwillig, begreift Lektionen schnell; neigt aber dazu, das Gelernte durcheinander zu bringen. Wird dieser überfordert, so macht sich die psychische Belastung im Immunsystem sichtbar. Erkrankungen sind oft die Folge.

Der Nieren-Typ friert schnell, zittert und ist im Winter anfällig für Atemwegserkrankungen.

Er ist sehr herdenverträglich, da er sich leicht unterordnet. Menschen gegenüber ist er sehr kontaktfreudig und menschenbezogen, sobald er Vertrauen gefasst hat.

Shen-Typen haben meist eine kleine Zunge, helle Schleimhäute, eine kurze Maulspalte und einen schwächeren Puls.

2. „Der Leber-Typ“

Wandlungsphase: Holz

Der Leber-Typ oder Gan-Typ ist klug, ranghoch und unerschrocken. Diese Typen sind sehr leistungsfähig, aber empfänglich für emotionale Verstimmungen – sie können sich sehr ärgern. Er benötigt einen geschickten Reiter, da sich der Gan-Typ natürlich unterordnen muss, bei zu harten Hilfen oder Bestrafungen aber mit Widersetzlichkeit reagieren wird. Hier ist es am Besitzer, eine gute Balance zu finden.

Er neigt zu Muskelverspannugen im Rücken und Hald, hat eine emfpindliche Haut und weist einen hohen Muskeltonus auf. Allerdings lässt sich der Gan-Typ muskulär gut trainineren, sie sind sehr leistungsfähig. Der Leber-Typ kann nachtragend sein – da er sich unangenehme Situationen sehr lange merkt.  Der benötigt eine konsequente aber gerechte Erziehung.

Leber-Typen sind anfällig für virale Infektionen und Erkrankungen der Augen.

In der Herde sind sie eher dominant, ordnen sich nicht gerne unter. Hier kann es zu Rangstreitigkeiten kommen.

Gan-Typen haben rötliche Schleimhäute, einen drahtigen Puls und eine festgehaltene Maulspalte.

3. „Der Herz-Typ“

Wandlungsphase: Feuer

Der Herz-Typ oder auch Xin-Typ hat zwei Gesichter: er ist teilweise mutig und entspannt, kann aber von jetzt auf gleich hysterisch werden und damit auch sich und die Gesundheit seines Besitzers gefährden. In solchen Situationen ist es sehr schwierig, ihn zu beruhigen. Das sind die negativen Seiten des Herz-Typ. Die positive Seite beschreibt die ausgeprägte Ausgelassenheit – sie sind für jeden Spaß zu haben. Sie lernen gerne Kunststücke und präsentieren sich. Im Gegensatz zu Shen-Typen sind die Xin-Typen im Normalfall nicht ängstlich.

Herz-Typen neigen zum Nachschwitzen.

Diese Pferde brauchen viel Zuneigung und Erziehung im Normalzustand, damit sie dieses Wissen auch im Erregungszustand abrufen können.

In der Herde klammert sich der Xin-Typ meist an ein anders Pferd und folgt diesem.

Xin-Typen haben bläulich schimmernde Schleimhäute und einen flutenden Puls.

Der Herz-Typ kann für den Besitzer sehr herausfordernd sein. Er kann sehr lieb und zugewandt sein, kann aber ohne ersichtlichen Grund durchdrehen. Er benötigt eine ruhige, liebevolle aber konsequente Erziehung und eine ruhige Konfrontation mit neuen Situationen. Meist sind sie sogenannte „Ein-Mann-Pferde“.

4. „Der Milz-Typ“

Wandlungsphase: Erde

Der Milz-Typ oder auch Pi-Typ ist gelassen und freundlich; er ist nervenstark und entspannt. Hohe Anstrengungen vermeidet er lieber. Der Milz-Typ ist ein Verlasspferd – gut für Anfänger geeignet. Er benötigt beim Training oft Zeit, um sich „einzulaufen“ und in Schwung zu kommen. Man sollte ihm diese Zeit einräumen und ihn nicht gleich zu beginn überfordern, dann kann er sehr leistungsfähig sein.

Da der Milz-Typ besonders auf Futter fixiert ist, kommt es hier häufig zu Adipositas. Seine ruhige Art wird häufig als Sturheit missverstanden. Wenn man den Pi-Typ überfodert, zieht er sich in sich selbst zurück, statt sich zu widersetzen.

Im Gegensatz zum Leber-Typ ist seine Muskulatur und sein Bindegewebe eher weich, das zu Ödemen und angelaufenen Beinen führen kann. Ebenso ist er auch anfälliger für Kotwasser.

In der Herde ist er weder ranghoch noch rangniedrig – er gibt sich mit einem Pferdekumpel zufrieden.

Das Maul ist eher groß und weich – häufig dazu eine hängende Unterlippe.

Wenn man auf die Langsamkeit des Pferdes Rücksicht nimmt, entwickelt er sich zu einem tollen Partner.

5. „Der Lungen-Typ“

Wandlungsphase: Metall

Der Lungen-Typ oder auch Fei-Typ ist ausgeglichen, arbeitsfreudig und denkt mit. Er verfügt über einen guten Überblick und sind sehr klug. Er neigt nicht zu Übertreibungen und arbeitet willig und motiviert mit. Neuen Situationen begegnet er aufgeschlossen – er lässt sich gut an Ungewohntes heranführen.

Fei-Typen findet man oft in der Vielseitigkeit. Dort macht sich der Überblick und ihr Arbeitswille bezahlt. Lungen-Typen möchten mitarbeiten – wird ihnen das verwehrt, neigen sie zu Krankheiten.

Der Lungen-Typ ist eher „trocken“; er hat wenig Muskulatur, klare Gelenke und ruhige Augen. Bei Überforderung neigt er zu Hauterkrankungen (Urtikaria, Alopezie, …). Sie neigen zu einer oberflächlichen, kurzen Atmung; trockener Husten mit Atemnot könnnen auftreten.

In der Herde sind sie wenig dominant und könnnen sich gut unterordnen.

Die Schleimhäute sind eher rosa und neigen zur Trockenheit.

Bei der Ausbildung sollte man großen Wert auf den Muskelaufbau legen und seinem Pferd die Mitarbeit und Entscheidungskraft ermöglichen